Fujifilm Finepix S6500fd

Meine Meinung

zuletzt aktualisiert 20. September 2008


Inhalt

Meine Meinung zur Fujifilm Finepix S6500fd
- Allgemeines Handling
- Die Gesichtserkennung
- Die Menüs
- Der Sucher
- Das Display
- Der Autofokus
- "Gefühlte" Zeiten
- Das Tele/die Linse allgemein
- Der Filmmodus
- Der xd-Card "Negativhype"
- Ein paar Tipps zur Entscheidungsfindung

Meine Meinung zur S6500fd

Das Folgende soll keinen Test ersetzen, soviel Mühe kann und will ich mir nicht machen. Ich selbst bin aber neben Tests immer für jede "Normalmeinung" dankbar, deshalb schreibe ich hier die meine :-)

Die Vorgängerin meiner S6500fd ist eine Fujifilm F10. Diese wird nicht ausrangiert, sondern wird auch weiterhin als "immer dabei" Kamera ihren Einsatz finden. Aber die guten Seiten dieser Kamera haben mich zur S6500fd geführt.

Allgemeines Handling
Mir liegt die Kamera gut und ausgewogen in der Hand. Ich denke, meine Hände sind normalgroß :) Alle Bedienelemente liegen so, dass ich sie nach etwas Übung mit der Kamera am Auge bedienen kann. Alle für das Bild wichtigen Parameter (z. B. Auflösung, Empfindlichkeit, Zeit, Blende, manueller Fokus) lassen sich schnell direkt oder über das f-Menü erreichen.

Bei der Belichtungsreihe im Dunkeln habe ich insgesamt mit weiteren Motiven ca. 70 Aufnahmen gemacht. Da war es lästig, für den Zeitauslöser jedesmal 4 Tastendrücke zu benötigen. Für den Normalfall ist das wohl meistens schnell genug.

Die Gesichtserkennung
Ich bin immer hin und her gerissen, was ich davon halten soll. Ich habe um Weihnachten ein paar Tests damit gemacht. Was sehr gut gelingt, ist die Belichtung im Gegenlicht. Also, Person vor einem Fenster. Ohne die Gesichtserkennung muss man da schon recht genau überlegen, welche Parameter - Messmethode, Aufhellblitz, etc. -eingestellt werden müssen, und das womöglich auch noch schnell. Das macht die Kamera plötzlich sehr richtig.

Andererseits hatte ich auch oft das Gefühl, nicht die Kontrolle über den Fokuspunkt zu behalten. Klar, soll ja auch so sein - ich empfand es störend. Das hängt vielleicht damit zusammen, dass Gesichter nur recht frontal gut erkannt werden, die Personen bewegen sich aber zumeist. Und da bin ich sicherer, wenn ich mit Mittenfokus dorthin "ziele", wo ich es gerne scharf hätte.

Da für die Gesichtserkennung ein eigener Knopf da ist, kann sie aber sehr schnell - bei Bedarf - hinzugeschaltet werden. Wie jede Automatik ist sie also kein Allheilmittel, bei bewusstem Einsatz aber durchaus hilfreich.

Anmerkung Mai 2007:
Im Finepix Forum hat Flolmschnee darauf hingewiesen, dass die Gesichtserkennung gut für Selbstportraits mit Selbstauslöser funktioniert.
Hier der Link zum Thread.

Die Menüs
Die Fuji Menüs werden gerne kritisiert. Da ich die Menüs anderer Kameras nicht kenne, kann ich das nicht bewerten. Ich komme gut damit zurecht und finde schnell, was ich brauche. Vielleicht bin ich auch durch die F10 einfach schon dran gewöhnt (das heißt aber auch, dass man sich daran gewöhnen kann :).

Der Sucher
Der Sucher steht zu Recht in der Kritik, die Auflösung ist nicht so doll, da hätte ich mir mehr gewünscht. Aber sie ist völlig ausreichend, um den Bildausschnitt sicher zu wählen. Auch die Belichtung lässt sich ordentlich abschätzen, alle wichtigen Informationen werden eingeblendet.
Für manuelle Einstellung der Schärfe eignet er sich meines Erachtens nicht.

Das Display
Das Display ist hervorragend aufgelöst, jedoch etwas blickwinkelabhängig. Alle Nachtaufnahmen (eigentlich inzwischen alle Stativ-Aufnahmen) habe ich damit gemacht, der Bildeindruck kommt dem Ergebnis auf dem Computer sehr nahe.

Der Autofokus
Der Autofokus ist "gefühlt" sehr schnell. Alle Tageslichtaufnahmen waren sicher fokussiert, das sind in den letzten paar Tagen etwa 500 Bilder. Lediglich 5 oder 6 Bilder waren unscharf. Den manuellen Fokus habe ich noch nicht benutzt (Ergänzung 2007: siehe EVF).
In Teleeinstellung braucht er etwas länger, ist aber immer noch sehr schnell.
Bei den Nachtaufnahmen hat er schonmal gepumpt oder garnicht fokussiert.

"Gefühlte" Zeiten
Zeiten finde ich sehr schwer abzuschätzen. Ich denke, die angegebenen 0,05 s für den Autofocus stimmen. Und wenn ich auf kontinuierlichen Modus stelle, geht es noch schneller. "Durchdrücken" ergibt sehr schnell Bilder.
Bei schlechtem Licht oder stärkerem Zoom kann die Fokussierung sich etwas verlängern. Sie fühlt sich aber immer "schnell" an.

Dann die Zeit zum Speichern der Bilder. Sie scheint nicht von der Bildauflösung abzuhängen. Sowohl 6 MP als auch 0,3 MP scheinen innerhalb von 0,7-0,8 Sekunden gespeichert zu werden. Das würde zu den 0,7 Bildern/s im kontinuierlichen Serienbild-Modus passen.

Wenn eine 3er Serie geschossen wird, gibt es einen deutlichen Unterschied. Dann dauert das Speichern der drei 6 MP Bilder ca. 4 Sekunden (was sich "lang" anfühlt, wenn man gleich weiterschießen will), bei 0,3 MP war das unter 2 Sekunden.
Auch die 2,2 Bilder/s im Serienmodus scheinen realistisch, es wird zwischendurch nicht fokussiert.

Und mit Blitz
Im Porträt-Modus dauert es mit mittelfrischen Eneloop-Akkus um ca. (ungemessene) 2-4 Sekunden, bis wieder ein Bild gemacht werden kann. Ich weiß nicht, ob die Kamera sequenziell arbeitet, also erst das Bild speichert und dann den Blitz lädt, oder ob sie den gleich lädt, das aber länger dauert, als das Bild zu speichern.
Wenn ich auslöse, bevor der Blitz geladen ist, wird trotzdem ausgelöst, ISO 400 und die dann nötige Belichtungszeit, mit allen zu erwartenden Auswirkungen.

Im P-Modus mit fest eingestellten ISO 100 dauert es um 6 Sekunden (gefühlt, nicht gemessen). Das zeigt, dass der intelligente Blitz bei höheren ISOs weniger stark ausgelöst wird, also auch schneller geladen wird.



Das Tele/die Linse allgemein
Der Zoom ist manuell sehr feinfühlig zu bedienen und war für mich wesentliches Kriterium für meine "nächste" Kamera, da ich mit der F10 doch zuweilen nicht nah genug heran konnte. Die Linse wird als vergleichsweise lichtschwach (slow) bezeichnet. Auch hier habe ich keine Vergleichswerte. An den Teleaufnahmen sieht man, dass hier - bei meinen bedeckten Lichtverhältnissen - schnell auf ISO 200 oder 400 hochgeregelt wird. Dies ist für meine Anwendung völlig in Ordnung.

Die Linienauflösung habe ich mir aus Tests der anderen Fujis mit dem gleichen Objektiv herausgelesen, hier müssen die ersten Tests der Fachleute zeigen, ob ich damit richtig gelegen habe. Messen kann ich nicht.

Der Filmmodus
Eigentlich ist dieser Modus für mich völlig uninteressant. Aber ich bin mehrfach darauf angesprochen worden und muss euch natürlich Recht geben, ein paar Worte dazu dürfen hier nicht fehlen. Also:

Angenehm ist es, das manuelle Tele nutzen zu können. Unangenehm ist, dass natürlich im Telemodus das Wackeln recht deutlich wird, wenn ohne Stativ gefilmt wird. Hier wäre wahrscheinlich das erste Mal (aus meiner Sicht) der fehlende Bildstabilisator hilfreich.

Ansonsten möchte ich sagen, dass die gute Lichtausbeute der Fuji auch im Filmmodus sehr gute Ergebnisse bringt. Allerdings kann es bei wenig Licht dazu kommen, dass der Autofokus mal sichtbar nachfokussiert (kurze unscharf/scharf Passage).
Bei guten Lichtverhältnissen gibt es dabei keinerlei Beanstandung.

Was in leisen Passagen auffällt ist, dass Kamerageräusche (Blende?) aufgenommen werden. Sobald etwas Umgebungsgeräusch dabei ist, ist das nicht zu hören.

Ob das jetzt für eine Fotokamera gute oder schlechte Eigenschaften sind, kann ich mangels Vergleichsmöglichkeit nicht bewerten. Für mich persönlich ist das bei einem Fotoapparat auch nicht mehr als ein nettes Gimmick, und dazu taugt es allemal.

Wer sich darüber ein Bild machen möchte, findet z. B. im Test auf dpreview.com zwei Beispiele, die ich hier "dpreview Filmschnipsel" mal verlinke.

Der xd-Card "Negativhype"
In jedem Test steht auf der "con" Seite, dass die "exotischen" xd Karten so teuer seien. Das hat sicher mal gestimmt, wird aber immer und immer wiederholt.
Während ich diesen Text schreibe gibt es bei Amazon diese Preise: 1 GB CF Card € 30,30, 1 GB xd Card Typ H 34,30. Also worüber reden wir hier?

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... ein paar Tipps zur Entscheidungsfindung

Aus meiner Sicht ist die erste Frage bei der Auswahl einer neuen Kamera die nach dem eigenen Profil. Macht euch klar, was und wie ihr fotografieren wollt und was ihr investieren könnt. Und seid dabei ehrlich!

Das Profil
Mein Profil würde ich z. B. als "ambitionierter Aufsteiger" bezeichnen. Ich habe an der Knipserei Spaß gefunden und wollte meine fotografischen Möglichkeiten erweitern (kommend von der Fuji F10 als typische "Point & Shoot" Kamera): mehr manuelle Kontrolle, trotzdem gute Automatikfunktion, Teleobjektiv.

*** Meine Motive ***
Meine Motive liegen viel im familiären Bereich (also auch oft abends in geschlossenen Räumen, bewegliche Kinder und Haustiere, Urlaub). Dafür muss die Kamera schnell sein (Einschalten, Autofokus), auch automatisch sicher fokussieren und eine gute Lichtempfindlichkeit - auch in Verbindung mit Blitz - mitbringen.

Zusätzlich will ich aber experimentieren (Tele, Mitführen, Langzeitbelichtung). Dafür muss die Kamera einen manuellen Zoom, einen weiten Brennweitenbereich und volle manuelle Kontrolle bieten.

*** Meine Bildausgabe ***
Meine Bilder bearbeite und betrachte ich auf dem PC, Auflösung der Wiedergabe also meist zwischen 1024x768 und 1280x1050. Ab und zu werden Bilder im Format 10x15 ausbelichtet (typisch der "Omakalender" zu Weihnachten).

Dafür reichen bekanntlich schon 4 Megapixel locker aus, auch 13x18 wären kein Problem. Für die Bildbearbeitung sind ein paar mehr Megapixel hilfreich, weil sich dadurch bei weiterhin guter Qualität auch Ausschnitte wählen lassen.

*** Meine Kamera ***
Meinen Kompromiss zwischen Funktionsvielfalt, Bildqualität, Handling und fotografischen Möglichkeiten habe ich mit der S6500fd gefunden.

Der "Forenkaufzwang"
Wenn ihr euer Profil festgelegt habt lautet die zweite Herausforderung, nicht dem "Forenkaufzwang" zu erliegen (siehe auch Mein Nachbar Kurt).

Was heißt das? Schlicht, dass es die "kann alles - kostet nichts" Kamera nicht gibt. Jede Kamera ist ein Kompromiss (Beispiel: Bildqualität und Geschwindigkeit einer Spiegelreflex im Vergleich zu Kosten, Gewicht und Handling. Oder Megapixel im Vergleich zu Bildrauschen/ISO-Empfindlichkeit).

Und wenn ihr euch endlich auf ein Modell eingeschossen habt kommt - ganz sicher - jemand mit der Bemerkung, dass aber die xy-Qualität der ab-Kamera viel besser sei. Und das stimmt auch! Aber damit verschiebt sich wohl auch der bisher gefundene Kompromiss und damit euer Profil. Und da bin ich wieder beim Einstieg: Ehrlichkeit beim Profil erfordert jetzt auch das "Standing" bei seiner Meinung zu bleiben. Oder natürlich, das Profil zu ändern ;) - Vorsicht!

Ach ja, und natürlich kommt nächstes Jahr eine Kamera, die viel besser ist und weniger kostet. Aber wer damit hadert...

Anmerkung: siehe auch hier

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Rasendes Hippo

(C) 2006-'07 Michael Hensche

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